Finanzierungsmöglichkeiten beim Autokauf

Neben dem Kredit für den Immobilienkauf und dem Kredit für die Einbauküche ist der Kredit für den Autokauf einer der Kredite, die in der Summe am Höchsten sind. So eine Autofinanzierung will auch gut überlegt und durchdacht sein, weil der Autokäufer hier mehrere Möglichkeiten hat und nicht immer ist die Variante, die rein optisch am Günstigsten und praktikabelsten erscheint, auch die Beste.

Der Kredit für den Autokauf lässt sich anders als ein Barkredit in der Regel auch direkt über einen Autohändler abwickeln, fast alle Neuwagenhändler arbeiten eng mit den konzerneigenen Banken zusammen und vermitteln im Zusammenhang mit dem Autokauf auch gleich die passende Finanzierung über die Bank. Der VW-Händler macht das über die VW-Bank, die Fiat-, Alfa- und Lancia-Händler über die Fiat Bank, die BMW Händler über die BMW Bank usw. Die konzerneigenen Banken bieten ihren Kunden die Autofinanzierung in der Regel zu Zinssätzen an, die deutlich unter den marktüblichen Zinssätzen liegen. Das geht, weil der Hersteller den Zins subventioniert, um den Absatz seiner Produkte zu forcieren. Im günstigsten Fall kann der Autokäufer einen Kredit ohne Zinsen, die so genannte Null-Prozent-Finanzierung bekommen, aber meistens nur für Fahrzeugmodelle, die sich förmlich die Reifen platt stehen, dringend auf die Straßen müssen und sonst nicht genügend Käufer finden. Aber auch Zinssätze von 0,9 %, 1,9 % oder 2,9 % sind bei einem Autokredit, der über den Händler und die konzerneigene Bank läuft keine Seltenheit.

Für den Autokäufer sind diese Angebote attraktiv und die Zinsen bei einem Kredit von beispielsweise 20.000 Euro sind in diesen Fällen relativ gering, wenn sie mit marktüblichen Zinsen von 5,9 % oder mehr verglichen werden. Wissen muss der Autokäufer nur, dass auch der Händler sich an der Zinssubvention beteiligen muss und aus diesem Grund in der Regel nicht bereit ist, dem Kunden größere Rabatte auf den Fahrzeugpreis einzuräumen. Nimmt der Autokäufer den Kredit für das Auto hingegen bei einer normalen Bank auf, zahlt er höhere Zinsen, kann aber beim Autohändler wie ein Barzahler auftreten und ist in einer viel besseren Verhandlungsposition, wenn es um den Fahrzeugpreis geht. Oft kann es gelingen, dass der Kunde einen so großen Rabatt bekommt, dass sich das trotz der höheren Zinsen für den Autokredit noch rechnet und der Kunde letztlich in der Gesamtsumme geringere Kosten hat.

Außerdem bekommt der Kunde, der den Kredit nicht bei einer Autobank finanziert auch den Fahrzeugbrief ausgehändigt, während bei der Finanzierung über die Autobank der Fahrzeugbrief über die Laufzeit des Kreditvertrages als Sicherheit bei der Bank hinterlegt werden muss. Sind bei einem Autokäufer die finanziellen Verhältnisse etwas angespannt, aber er gibt einen Altwagen in Zahlung und ist bei der Autobank auch schon als Kunde bekannt, sind die Chancen größer überhaupt einen Kredit zu erhalten. Meistens sind auf die günstigen Zinsaktionen auch Anzahlungen gefordert, sodass die Raten kleiner werden und Kunden, die auf ein Auto 30 Prozent oder mehr anzahlen, haben bei der Kreditvergabe bessere Karten. Über den Händler gibt es außerdem auch oft die Möglichkeit der Drei-Wege-Finanzierung, bei der die Raten sehr klein gehalten werden können, weil am Ende der Laufzeit eine Schlussrate steht, die dem Restwert des Fahrzeugs zu dem Zeitpunkt entspricht.