Kredite für Studenten
Studieren ist bekanntlich nicht nur eine Frage der Intelligenz, ein Studium kostet auch Geld. Nicht jeder Student hat Eltern oder Großeltern, die das Studium ohne weiteres finanzieren können. Seit in vielen Bundesländern auch Studiengebühren eingeführt wurden, ist es für immer mehr Studenten zur bitteren Realität geworden, das sie neben ihrem Studium arbeiten gehen müssen, um sich das Studieren sowie ein bisschen Hobby und Freizeit überhaupt leisten zu können. Selbst Studenten, die aufgrund der Einkommensverhältnisse ihrer Eltern Bafög beziehen, müssen sich Nebenjobs suchen.
Studenten, die neben ihrem Studium arbeiten gehen, studieren in der Regel deutlich länger als Studenten, die sich nur auf das Studium an sich konzentrieren können, weil sie keine Geldsorgen haben. Um diesem Dilemma zu entkommen, bieten jetzt einige deutsche Banken spezielle Kredite für Studenten an.
Was ist ein Studentenkredit
Der Kredit für Studenten ist kein gewöhnlicher Konsumgüterkredit und ist auch nicht sofort nach der Auszahlung in monatlichen Raten zurückzuzahlen. Der Kredit für Studenten mit dem diese dann einen großen Teil der Lebenshaltungskosten während ihres Studiums abdecken können, ist ausschließlich dafür gedacht, das Studium überhaupt möglich zu machen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Monatlich zahlt die Bank entsprechend der Vereinbarungen im Kreditvertrag einen bestimmten Betrag, beispielsweise 500 Euro auf das Girokonto des Studierenden, dieser bezahlt davon seine Miete oder bestreitet andere Kosten der Lebenshaltung sowie die Semestergebühren und kann sich voll und ganz seinen Studien widmen, sodass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass er das Studium in der vorgegebenen Regelstudienzeit abschließen kann. Dafür hat er am Ende seines hoffentlich erfolgreichen Studiums beste Noten und einen Kredit abzuzahlen, der möglicherweise 25.000 Euro plus Zinsen beträgt.
Bei der Kreditvergabe sind die Banken kulant und räumen von vornherein ein, dass der Kredit nicht sofort nach Ablauf des Studiums getilgt werden muss. In der Regel bekommt der Student noch weitere zwölf Monate Zahlungsaufschub eingeräumt, bis er in seinem neuen Tätigkeitsfeld Fuß gefasst hat. Nun verdienen Berufsanfänger selten gleich ein Vermögen, aber dieser Kredit lässt sich meistens dennoch locker tilgen, wenn man davon ausgeht, dass ein Student dadurch mindestens zwei Jahre früher im Berufsleben steht, kann sich dieser Kredit durchaus rechnen und die wahre Alternative zum Job neben dem Studium sein. Während die Kommilitonen noch am Studieren sind, verdient der fertige Student schon gutes Geld und hat, sofern er gut ist, schnelle Aufstiegschancen in vielen Unternehmen. Ganz nebenher kann er den Kredit in monatlichen Raten tilgen.
Vorteile und Nachteile des Kredits für Studenten
Viele Befürworter dieser Variante der Finanzierung eines Studiums haben das Argument, dass Bildung eben kostet und man nicht davon ausgehen sollte, dass die Eltern oder der Staat für alles aufkommen müssen. Durch die bessere Ausbildung und einen Studienabschluss mit besten Noten hat der ehemalige Student in der Wirtschaft gute Chancen auf einen gut bezahlten Beruf, bei dem das Jahreseinkommen deutlich über dem Durchschnitt liegen kann, von den besseren Chancen am Arbeitsmarkt soll gar nicht gesprochen werden.
Die Nachteile sind, dass mit Schulden in das Berufsleben gestartet wird. Das ist aber nicht das Problem, viele Menschen nehmen Kredite auf, um sich Wünsche zu erfüllen. Der Studentenkredit ist mit Sicherheit einer der ganz wenigen sinnvollen auf die Zukunft orientierten Möglichkeiten, sich Liquidität in der Studienzeit zu beschaffen.